Appell zur Einheit
In seiner Ansprache hat der Papst die Katholiken auch zur Geschlossenheit aufgerufen. Die Kirche bestehe zwar aus vielen Mitgliedern, diese bildeten jedoch eine Einheit mit Jesus Christus als Haupt, so Franziskus. Die Gläubigen sollen nach seinen Worten fest zum Papst und den Bischöfen stehen, denn diese seien Instrumente im Dienst der Einheit und der Gemeinschaft. „Es gibt in der Kirche eine Unterschiedlichkeit der Aufgaben und Funktionen, es gibt keine flache Uniformität“, betonte Franziskus.
Er appellierte an die Menschen, persönlichen Ehrgeiz und Spaltungstendenzen zu überwinden, um zur Harmonie im Zeichen der christlichen Botschaft zu finden. In einem frei gehaltenen Redeteil beklagte er die Trennung der christlichen Konfessionen.
„Wie viel Schaden haben kleingeistige Einzelinteressen der Kirche zugefügt! Spaltungen zwischen uns Katholiken, aber auch zwischen den christlichen Gemeinschaften, den Orthodoxen, den Evangelischen.“
„Die Kirche ist keine Hilfsorganisation, keine politische oder kulturelle Vereinigung“, führte der Papst weiter aus. Als ein lebendiger Körper wandere sie durch die Geschichte und handle in ihr. Dafür sollten die Gläubigen ihre Verbindung mit Jesus stärken, ohne den die Kirche nicht überleben könne. „Vertrauen wir uns ihm an, orientieren wir unser Leben an seinem Evangelium, ernähren wir uns vom täglichen Gebet, vom Hören auf das Wort Gottes, von der Teilnahme an den Sakramenten“, rief er mehreren Zehntausend Teilnehmern zu, die bei heißem Sommerwetter auf den Petersplatz gekommen waren.
In seiner Twitter-Kurznachricht, die kurz nach Ende der Generalaudienz versendet wurde, rief der Papst zur Weitergabe des Evangeliums auf: „Ein Christ verkündet munter das Evangelium. Er kann die Freude, die aus der Bekanntschaft mit Christus kommt, nicht für sich behalten“, so die Botschaft im Wortlaut.